Dr. Risto Lenz
Abteilung für Nordamerikanische Geschichte des Historischen Instituts
Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
E-Mail: risto.lenz(at)uni-koeln.de
Sprechstunde
Nach Vereinbarung
Lehrveranstaltung im WiSe 2024/25
Aufbauseminar
- New Yorker Geschichten: Stadt/Umwelt in der populären Musik (AS)
Freitag, 12.00 bis 13.30 Uhr, Seminarraum 0.012
Hauptseminar
- Rural America: A History of Folk and Country Music in the U.S.
Dienstag, 14.00 bis 15.30 Uhr, Seminarraum 0.012
Kurzbiografie
Seit 08/2021 | Postdoktorand, Forschungsprojekt: Figurationen des Singer-Songwriters in digital-algorithmischen Medienkulturen
12/2017 – 07/2021 | Promotionsstudium im Fach North American Studies, Historisches Institut, Universität zu Köln, "Hard Hitting Songs for Hard-Hit People": Alan Lomax, the South, and the American Folk Music Revival, 1933- 1969 (summa cum laude)
10/2018 – 10/2018 | Teilnehmer am Bucerius Young Scholars Forum, GHI West, Berkeley, CA
01/2018 – 08/2018 | Scholar in Residence an der American University, Washington, D.C.
10/2013 – 11/2016 | Masterstudium North American Studies an der Universität zu Köln, Masterarbeit: To Preserve and Popularize: The Politics of Alan Lomax (1,0).
04/2016 – 07/2016 | DAAD-Stipendium am Deutschen Historischen Institut in Washington D.C., USA
Forschungsprojekt
Figurationen des Singer-Songwriters in digital-algorithmischen Medienkulturen
Das Projekt untersucht Prozesse der Aktualisierung und Diversifizierung der Singer-Songwriter-Figur unter Bedingungen der sog. digitalen Transformation. Es geht dabei von dem Befund aus, dass die Singer-Songwriter-Figur zwar seit etwa einem halben Jahrhundert in der globalen Popmusikszene allgegenwärtig ist, seit den 2010er Jahren allerdings sehr deutlich an medialer Präsenz dazugewonnen hat: Musikerinnen und Musiker wie Ed Sheeran und Taylor Swift nutzen die Figur als Bezugspunkt für Inszenierungen, aber auch in der ästhetischen und/oder weltanschaulichen Positionierung von Künstlerinnen und Künstlern jenseits des Folkrock/pop-Paradigmas (etwa im HipHop) wird sie vermehrt als Referenz in Anspruch genommen. Dieses aktualisierende und diversifizierende ‚Revival‘ der Singer-Songwriter-Figur, so die These des Projekts, ist in besonderem Maße durch die Proliferation digital-algorithmischer Medientechnologien in der Produktion, Verbreitung und Rezeption populärer Musik bedingt. Denn deren Versprechen von Teilhabe sowie von Nähe und Intimität treten mit dem der Singer-Songwriter-Figur traditionell anhaftenden Authentizitätsversprechen in wechselseitige Resonanz.
Das Projekt befragt diese These, indem es die diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken der Figuration des Singer-Songwriters in ausgewählten medialen Konstellationen – von crowd-basierten Patronagestrukturen (z.B. Patreon) über ‚digitale Lagerfeuer‘ (etwa bei TikTok) als Orte virtueller Vergemeinschaftung hin zur Debatte um KI-Songwriting (z.B. im Falle des ‚letzten‘ Beatles-Songs) – in den Blick nimmt. Es arbeitet also heraus, wie genau jemand – und wer überhaupt – von wem und unter welchen Bedingungen zum Singer-Songwriter gemacht wird, wie diese/r als solche/r in unterschiedlichen medialen Konstellationen in Erscheinung tritt, beglaubigt und bewertet wird, und welche potentiellen (identitätspolitischen, werbestrategischen, ästhetischen, …) Effekte und Funktionen damit einhergehen. Damit zeigt das Projekt auf, wie die Singer-Songwriter-Figur durch medientechnologische Transformationen im Zusammenspiel mit gesellschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen neu bewertet, anders positioniert und angeeignet wird bzw. werden kann. Es erarbeitet so nicht nur Bausteine einer Genealogie der Singer-Songwriter-Figur und ergänzt damit den bisher eher historisch oder genretheoretisch ausgerichteten Forschungsdiskurs, sondern trägt zudem auf einer übergeordneten, konzeptionell-theoretischen Ebene zu einer differenzierteren Analyse und Beschreibung von Figurationsprozessen in digital-algorithmischen Medienkulturen bei.
Publikationen
Alan Lomax, The South, and the American Folk Music Revival, Peter Lang, Berlin, 2022.
Rezension: Michael Borshuk (Hrsg.), Jazz in American Culture, Cambridge (2022), In: HSoz-Kult, (erscheint voraussichtlich im März, 2024).
Female Blues and the Public Sphere, American Matters, Feb. 9, 2023, https://namcologne.wordpress.com/2023/02/09/female-blues-and-the-public-sphere/.
Women Sound Artists and the Public Space: Sylvia Robinson, Grapefruits, Ausgabe 7, May 2023.
The South and the Making of the American Other: Folk Music, Internal Migration, and the Cultural Left, Bulletin of the German Historical Institute, Supplement 15 (2020), 63-93.
Mediators of Knowledge: WPA Folklorists and 1930s Migrant Culture, History of Knowledge, April 11, 2018, https://historyofknowledge.net/2018/04/11/mediators-of-knowledge-wpa-folklorists-and-1930s-migrant-culture/.
Rezension: Rachel Farebrother (Hrsg.), A History of the Harlem Renaissance, Cambridge (2021), In: HSoz-Kult, Nov. 17, 2021, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-97785.
Forschungsgebiete
- Popular Music Studies
- Social and Cultural History of the United States
- History of Knowledge
- History of Music